Grossfürstin Maria, Prinzessin von Schwedin berühmt für
ihren kostbaren Brautschatz und Schmuck aus ihrer imperialen Aussteuer,
liess sich von 3 haselnussgrossen Orientperlen aus dem russischen Familienbesitz
ein Diadem im Stil von Louis XVI. fertigen.
900 Diamanten fasste das Schmuckstück, davon waren 160 Brillanten
und 777 Diamantrosen, die in Gold und Platin gesetzt waren.
Mit ein paar Handgriffen, liess sich das Diadem zur Brosche verändern
und das Gestell entfernen.
Das Juwel kostete bei dem Hofjuwelier Hallberg & Co 75000 SEK und
die Zeitungen berichteten begeistert über das schön ausgearbeitete
Juwel, wie auch das Svenska Dabgladet im Jahr 1910, als es gerade fertig
wurde.
Die Prinzessin, Mutter von Graf Lennhard Bernadotte, Eigentümer
der Insel Mainau, verkaufte ihren Schmuck nach der Scheidung von Ihrem
Gatten, dem Prinzen von Schweden.
Der Verbleib der Tiara ist nicht bekannt, jedoch hatte
Prinzessin
Ingeborg von Schweden um 1900, eine Diamant Boucheron Tiara von Ihrem
Gemahl erhalten, die sie in späteren Jahren mit 3 sehr grossen
herrlichen Perlen in Diamantrahmen trug dazu. mehr >>
Über die Vermählung des Prinzen Wilhelm von Schweden
mit Großfürstin MarijaPawlowna von Rußland erhallen
wir aus der russischen Metropole
folgenden Bericht:
Russisch
schwedische Farben prangten an den Häusern Petersburgs und des
unweit gelegenen Zarskoje-Selo.
Zum ersten Male wurde ein
Lebensbund zwischen Mitgliedern des russischen und schwedischen
Herrscherhauses geschlossen, dem Prinzen Wilhelm und der Großfürstin Marija, einer Cousine des Zaren.
Ihre kaiserliche Hoheit ist eine
Tochter des Großfürsten Pawel und der frühverstorbenen Großfürstin Alexandra, einer griechischen Prinzessin. Die Schönheit der
Mutter hat sich auf die Tochter vererbt, ein Zug von Schwermut
liegt auf dem Antlitz der höchsten Frau, die fast eine Waise ge
blieben ist, da auch ihr Vater seit Jahren seinen ständigen Wohnsitz im Ausland genommen hat, veranlaßt durch seine zweite Ehe
mit Frau von Pistohlkors, jetzt Gräfin von Hohenfelsen.
Des
jungen Fürstenkindes nahm sich nach dem Tode der Mutter die
Großfürstin Sergej an, die jetzt auch, von schwerer Krankheit
kaum genesen, alle Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen hat.
An Trauung konnte sie, da sie die schwere Hoftoilette nicht anlegen durfte, nur auf denr Chor der Schloßkirche beiwohnen. Der
kleine Thronfolger Alexej leistete ihr dabei Gesellschaft. Für die
Feier erwies sich die Schloßkirche von Zarskoje-Selo als viel zu
klein. Viele der Geladenen gelangten kaum bis zum Eingang der Kirche.
Mit der Sicherheit der Residenz ist immer noch nicht zu
rechnen, so daß das mächtige Winterpalais bei derartigen Festlich
keiten vorläufig noch nicht benützt werden kann. Alle Geladenen
mußten deshalb die Reise per Extrazug nach Zarskoje-Selo antreten— für die Damen in großen Toiletten gerade nicht sehr
bequem.
Auf der Newa trieb in schweren Schollen das Ladogaeis,
und Frau Holle schüttelte darüber noch ihr volles Daunenbett aus.
Im Palais von Zarskoje-Selo merkte man freilich nichts von der
Unbill des Wetters, da strahlte und funkelte es von all der Pracht
und dem immensen Reichtum, wie ihn der Zarenhof bei derartigen
Anlässen leuchten läßt. Eine endlose Reihe von Sälen und Zwischen-
sälen mußten die Gäste durchschreiten, ehe sie die Schloßkirche er
reichten, darunter auch den berühmten Bernsteinsaal, in dessen
Mitte sich bekanntlich die Reiterstatue Friedrichs des Großen erhebt.
Die schönste Frau am Zarenhof ist immer Zarin Alexandra.
Nach ihrer letzten Krankheit ist sie etwas schlanker geworden. Die
Monarchin hatte eine hellblaue, reich mit Silber und Perlen ge
stickte Sommertoiletle gewählt. Perlen und Diamanten fielen in
langen Ketten vom Nacken auf das Corsage herab. Die Zarin-
Mutter trug ein wcißes, reich gesticktes Satinkleid, reich mit Zobel
verbrämt. Pendeloques von unschätzbarem Wert aus Perlen und
Diamanten bildeten den Schmuck. Der Zar sah außerordentlich
wohl aus, die weiße liniform der Garde zu Pferde ließ seine Er
scheinung vorteilhaft aus dem glänzenden Bilde hervortreten. Sehr
gealtert scheint Großfürst Alexej, der Großadmiral, einst einer der
tchönsten Männer Europas.
Die achtzehnjährige Braut schien von der äußeren Pracht
ihrer Würde schier erdrückt zu werden. Das Silberbrokatkleid, reich
mit ivunderbarem Hermelin geputzt, überstrahlte die schwere, himbeerfarbene Samtschleppe, die in Form eines Mantels gehalten war.
Auf dem Blondhaar leuchtete die kostbare Krone. Die Braut hatte
viel Schmuck nur Diamanten, keine Perlen— angelegt.
Ihr
Vater, Großfürst Pawel, war zur Hochzeit seiner einzigen Tochter
aus dem Auslande hier eingetroffen und feierte nach langer Zeit
einmal wieder ein glanzvolles Fest im Kreise der Seinigen....
Ganz besonders durch Schönheit und Geschmack fiel die
rumänische Kronprinzessin Maria, eine Cousine der Braut, auf.
Das hellblaue Gewand war reich mit Goldornamenten gestickt.
Im Zuge fehlten auch die drei ältesten Zarentöchter nicht. Großfürstin Wladimir, oder wie sie nach ihrem kürzlich erfolgten Übertritt zur orthodoxen Kirche heißt, die «rechtgläubige Fürstin«, ist
immer noch eine imponierende Erscheinung.
Ihre Tochter Helene
Prinzessin Nikolaos von Griechenland, war unstreitig eine der
Schönsten im Brautzuge.
Ein interessantes Bild bot das diplomatische Korps. Die
schöne, blonde Gräfin von Pourtalis, die Gemahlin des deutschen
Botschafters, trug eine hellblaue, mit Silber gestickte Kurschleppe
über einem weißen Unterkleide.
Sehr apart sah die intenssante
Gräfin Lucy Mop geb. Gräfin von Radolin aus. Neben der chinesischen Gesandtin in reichgesticktem Nationalkostüm tiippelte die
kleine japanische Botschafterin Frau Motono in hochmoderner europäischer Toillette mit prunkvoller Kurschleppe.
Die Schloßkirche ist ganz in blau gehalten mit überladener
Goldornamentrk.
Der Metropolit— aus der Mönchskaste hervor
gegangen— in schwarzem Seidenqeivand und weißer Kopfbedeckung,
d e schleierartig bis auf die Schultern niederfällt, vollzog die
Trauzeremonie nach orthodoxem Ritus. Es folgte die evangelische
Trauung. Einer der Zivischensäle war dazu gewählt.
Weiße Damastsessel füllten den Raum, der nur für die kaiserliche Familie ausreichte. Hofprediger Billing, Bischof von Lund, war speziell zum
Trauakt nach Rußland gekommen.
Anläßlich der Vermählungsfeierlichkeiteii fand am 23. April
(6. Mai) beim k. und k. Botschafter in St. Petersburg und Gräfin
Leopold Berchtold geb. Gräfin Ferdinandine Karolyi ein Diner
mit folgender Soiree dansante statt.
Die Braut schrieb in ihrem Tagebuch, die Ohrringe waren so schwer, dass sie sie im Weinglas einhängte, zur Erleichterung - siehe oben die Kirschohrringe..
Unter den Erschienenen befanden sich: König Gustaf V". von Schweden, Kronprinz Ferdinand
und Kronprinzessin Maria von Ruinänien. die Großfürsten Wladimir Alexandrowitsch mit Gemahlin Großfürstin Marija Paivlowna,
Boris Wladimiroivitsch und Nikolaj Michailowitsch, Prinz Nikolaos
und Prinzessin Helene Wladimirowna von Griechenland, der russ.
Min. des Äußern .Hofmeister von Jswolsky, der schwed. Min. des
Äußern von Trolle, sowie zahlreiche Mitglieder der St. Petersburger Hofgesellschaft.
Grand Duchess Maria Pavlovna, Princess of Sweden, was famous for her
precious jewellery which was part of her bridal trousseau. She had a
diamond and pearl diadem in Louis XVI style made using three Oriental
pearls which were part of her Imperial legacy. The newspapers of the
time reported about the new piece of jewelry.
On the right is a sketch of a tiara with three pearls and a bow in
the center, designed by the Swedish court jeweller Hallberg. It was
discussed in Svenska Dagbladet No. 122 in 1910:
Above is a drawing of a spendid jewel, a tiara of pearls and diamonds,
made by our distinguished court jeweler C. G. Hallberg & Co, that
in these days are beeing made on comission for princess Maria. The tiara
is made of 900 diamonds of which around 160 are the setting for 3 oriental
pearls of especially beautiful shape and luster.
The pearls are family pieces that belonged to the relatives of the
princess. They are big as hazel nuts and each represents very high value.
The tiara is made in the style of Louis XVI from a drawing made by Hallberg.
The tiara can in few minutes be transformed into a grand brooch. The
princess has expressed her satisfaction with the craftsmanship and one
can say without exaggeration that it is a fine example of the artistry
our domestic jewelers can perform.
The company will not tell the price of the this precious piece or the
value of the pearls. However, it would probably be no mistake to assume
that the tiara represents a small fortune close to 75000 SEK.
another swedish newspaper wrote:
- Princessan Marias nya diadem - Hertuginnan av Södermanland
Princess Maria's New Diadem
Princess Maria excels as we know in costly and tasteful jewels.
She has lately ordered a new priceless tiara from court jeweller Hallberg
that is now finished. The jewel is indeed splendid and is in the style
of Louis XVI. It is composed of 900 diamonds of more than 50 carat where
over 160 are brilliants and 777 are rose-cut, and three huge, oriental
pearls.
The three pearls, which are worth a small fortune, have previously
been on a part of family pieces the princess brought from Russia. The
jewels/pearls are set in gold and platinum and made in such a way that
the tiara can be taken apart and made into a magnificent brooch with
the three pearls. The splendid jewel represents several 10 000`s of
crowns and is currently exhibited in Hallberg's at a prominent address
on the corner of Drottning- and Fredsgatorna.
It is not known what happened to this jewel, but Princess Maria sold
most of her jewels after the Russian Revolution. Princess
Ingeborg of Sweden owns a delicate diamond tiara, without any decorations,
made by Boucheron. In later years she wore it together with 3 very large
pearls in a diamond cluster >>
"In 1909, the Tsar paid 29,500 for a black pearl and diamond brooch"...from Bolin St Petersburg for the wedding of Maria Pavlovna, .
Many, many thanks to Monica Hansen for these rare pictures
and information!
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