Spray Beauharnais - Rubin Brosche der Kaiserin Josephine
Rubin Diamant - Schmuck der Kaiserin Josephine von Frankreich
Dieser einzelne,
große Lorbeer-Zweig wurde von einem der Hofjuweliere der Kaiserin
- Lemoine um 1805 - wahrscheinlich zu einem Paar gehörig, gefertigt.
Eine Aufstellung ihrer Juwelen, die sie zwischen 1804 und 1807 erhalten
hat, enthält eine umfangreiche Rubin-Parure, die auch zwei Agraffen
auflistet, hier könnte es sich vielleicht um dieses Paar der Lorbeer-Zweige
handeln.
Diese Parure war komplett mit Diamanten und Rubinen ausgefasst und
bestand im Einzelnen aus:
- einem "Bandeau-Diadem",
- einem Kamm,
- einem Collier,
- einem Paar Ohrgehängen,
- einem Paar Armbändern,
- einem Gürtel,
- zwei Schuhschnallen
- und eben zwei Agraffen, die allerdings nicht näher beschrieben
werden!
In dem hier gezeigten Zweig bestehend aus 22 Blättern, sind neben
einer großen Zahl kleinerer Diamanten, 10 herrliche Burma Rubine
in einer goldenen Fassung und 5 größere Diamanten in Silber
verarbeitet. Die Länge ist ca 17cm.
Zuletzt wurde diese große Brosche 2001 im Rahmen einer Ausstellung
bei Wartski in London, zusammen mit einem dazugehörigen Etui gezeigt,
das unter einer Krone das Monogramm 'J' zeigt. Der Zweig befindet sich
nun in einer Londoner Privatsammlung.
Die Broschierung könnte allerdings auch eine spätere Ergänzung
sein, denn ein solcher Zweig ist mit seinen Abmessungen auch durchaus,
mit einem entsprechenden Pendant, als Fragment eines Diadems vorstellbar,
in das er eingearbeitet gewesen ist.
Diese Überlegung muss auch die Tatsache berücksichtigen,
dass der Name "Spray Beauharnais" sich nicht ausschließlich
auf die Provenienz von Joséphine bezieht. Ihre Tochter Hortense
de Beauharnais besaß ebenfalls herrliche Juwelen im Stil des Empire,
ebenso ihr Sohn Eugène trug diesen Namen und seine Familie könnte
auch einen ähnlichen Schmuck besessen haben.
Allgemein, war ja die Kaiserin bekannt für ihre Großzügigkeit
gegenüber ihren beiden Kindern. Es war selbstverständlich,
dass sie bei den führenden Pariser Juwelieren wahrhaft 'impériale
Geschenke' in Auftrag gab. Vielleicht erhielt eines ihrer Kinder, -
ganz im klassizistischen Stil Napoléons, der sich selbst mit
einem Lorbeerzweig gekrönt hat, ein großes, napoléonisches
Diadem, das auch eben solche, rubinbesetzten Lorbeer-Zweigen enthalten
haben könnte,..... - sicher eine Ausgabe, die dem Gedanken der
Glanzverbreitung Napoléons nicht im Wege stand!
Aus der späteren Zeit, als die Kaiserin bereits in Verbannung auf
ihrem Schloss in Euvre lebte, gibt es eine persönliche Anekdote.
Eines Tages, soll sie ihren sämtlichen Schmuck auf einem Tisch
ausgebreitet gehabt haben, um ihn ihren, dem nunmehr nur noch kleinen
Kreis an Hofdamen, mit den Worten gezeigt zu haben:
"Ein Schicksal wie das Meine kann nur einer Frau widerfahren, die
einfach von SOLCHEN Geschmeiden geblendet wurde."
Damit konnte sie wohl nur ihre pekuniären Schwierigkeiten gemeint
haben, in die sie besonders durch ihre Schmuckleidenschaft geraten war.
Sie liebte diese schönen Dinge einfach viel zu sehr:
ihr dreireihiges Perlencollier mit 361 Perlen; ihre acht großen
Diamant-Paruren eine mit Smaragden und eine mit Rubinen; ihre unzähligen
Colliers aus Türkisen, Opalen und Korallen; alle diese Armbänder,
Ringe, Broschen, Pendeloques, Kameen und Diademe.
Es erscheint einem schon sehr extravagant, dass eine Kaiserin auch
ihren eigenen Lapislazuli-Händler hatte, aber es wird einfach verständlicher,
wenn man sich vorstellt, dass Joséphine ihren Schmuck immer wieder
für sich individuell passend oder aber als Geschenk herstellen
ließ; grundsätzlich war sie einfach auch eine fundierte Mineraliensammlerin.
Neben allen diesen, teueren Geschmeiden liebte sie aber auch den 'einfachsten
Modeschmuck' und besaß auch immer das, was bei den Pariser Putzmacherinnen
gerade en vogue war. Grundsätzlich kann man also nicht sagen, dass
sie, als Kaiserin, eine Geldverschwenderin gewesen wäre, denn Joséphine
kaufte mit großem Geschmack, und all diese wunderschönen
Dinge bildeten letztendlich nichts anderes als eine große, persönliche
Kollektion an zeitdokumentierenden, wirklichen Wertgegenständen.
Quelle: Wartski, London
Herzlichen Dank an Uwe Ripka für seine Unterstützung.
roche de laurier en rubis et diamonts de L`imperatrice Josephine
"spray Beauharnais
Königliche
und Kaiserliche Juwelen | Royal and Imperial Jewels of France