Maskenbälle und Tanzveranstaltungen waren 1840/1841 eine beliebte Abwechslung des königlichen Hofes in München, die mit grossem Aufwand zelebiert wurden, es handelte sich um Benefizveranstaltungen. So berichtet der Hofkurier am 1. Februar 1840 folgendes vom Carneval am Hof:
Während des gestrigen grossen Maskenballs im königlichen Hoftheater fand jener des königl. Hofes, in dem an der königl Loge anstoßenden Saale statt.
Der Maskenzug, welcher zu Ehren der Namensfeier Ihrer Majestät der Königin-Witwe aufgeführt wurde, trat in drei Abteilungen ein.
Die erste welcher ein Herold und Trabenten voraustraten stellten die Hauptpersonen des Romans Kenilwoth vor, wobei Ihre Maj. die Königin Therese im reichsten Schmuck als Königin Elisabeth von England, der Kronprinz als Leicester erschienen.
Für den zweiten Zug ward das Sujet "Tasso" gewählt, wobei die Frau Herzogin von Leuchtenberg im reichsten Costume als Fürstin von Este, umgeben von ihrem Hofe, sich zeigte.
Den dritten bildeten zwanzig Fräulein des hiesigen Adels, welche unter Anführung Ihrer Durchl. Prinzessin Theolinde von Leuchtenberg im zierlichen dem Ballette la revolte dans le serail entnommenen Amazonencostume einen kriegerischen Marsch und Tanz ausführten:
Sämtliche Costume zeichneten sich sowohl durch ihre Pracht als geschmackvolle Wahl aus, die Costume der allerhöchsten und höchsten Herrschaften waren von einem Reichtuhm an Schmuck und Juwelen bedeckt und übersät, welcher unschätzbar ist.
Bei der Herzogin von Leuchtenberg, handelt es sich um Prinzessin Auguste von Bayern (1788–1851), älteste Tochter des Königs Maximilian I. Joseph von Bayern und dessen erster Gattin Prinzessin Auguste Wilhelmine von Hessen-Darmstadt, verheiratet mit Eugène de Beauharnais (1781–1824), Herzog von Leuchtenberg Vizekönig von Italien. Der Sohn von Marie Josephe Rose de Tascher de la Pagerie, die spätere Kaiserin Joséphine.
Im Jahre 1817 verlieh König Maximilian I. Joseph, ihrem Mann und dessen Familie den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg und Fürsten von Eichstätt.
Ihre vierten Tochter Prinzessin Theolinde von Leuchtenberg, oben links im Bild, mit Juwelen bestückten Kostüm.
Auf der Brust sind Diamant Ähren zu Sonnen arangiert, eine Halskette und Armbänder, sowie Ornamente wohl aus Juwelen sind überreichlich auf dem Kleid verteilt, eine Brosche in Schleifenform am Decollete und ein Diadem mit Aufbau ist auf dem Kopf zu erkennen. Der Schmuck dürfte von der Herzogin von Leuchtenberg stammen, die auch einen Teil der Diamant Ähren von der Krönungsrobe und Schmuck der Kaiserin Josephine erhielt.
Auch ein Jahr später fand ein spektakulärer Maskenball statt, in dem die Prinzessin Theolinde von Leuchtenberg einen baskischen Tanz im Juwelen geschmückten Kostüm auftrat, zu dieser Zeit war sie bereits die Verlobte des Grafen von Württemberg, später heiratete Sie und auch anlässlich Ihrer Hochzeit wurde ein Kostümball abgehalten.
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