Das Brautkleid ist eine aus weißem Silberstoff geferigte Cour-Robe mit langer, silbergestickter Schleppe;
die Taille ist mit einer 10 Zentimeter breiten Spitze,
das Vordertheil des Rockes mit mehreren 30 centimeter und die Schleppe mit einem 75 Centimeter breiten
Spitzenvolant geschmückt.
Das ganze Trousseau besteht
aus einer Points-Duchesse-Spitze mit Points-Gaze gemengt, deren Dessin Orangen- und Myrthenblüthen
aufweist.
Der Brautshawl ist ein viereckiges Spitzentuch, 2's, Meter breit und ebenso lang, das nach englischer Sitte hinten an der Krone befestigt wird und
von hier aus herabfallend die ganze Gestalt einschließt.
Das Braut-Taschentuch zeigt an der einen Ecke das
preußische und sachsen-meiningen'sche Wappen in de
taillirtester Ausführung, gekrönt von der preußischen
Königskrone; an der andern Ecke ein gleichfalls mit
der Krone geschmücktes (Z. Die Ausführung dieses
Trousseaus hat im Ganzen nahezu ein Jahr Zeit er
fordert; das aber, was geleistet ist, zereicht der deut
schen Industrie zur vollen Ehre. Die Dessins, von
deutschen Zeichnern hergestellt, find stylgerecht und ge
schmackvoll, die Arbeit gibt an Feinheit den Braban-
^er Spitzen nichts nach. —
Die doppelte Vermählungsfeier 20. Februar 1878 im Königshause hat am 18. Februar und den folgenden Tagen mit allem fürstlichen Glanz und unter den Zeichen allseitiger herzlicher Theilnahme stattgefunden.
Prinzessin Charlotte, die älteste unter den drei Töchtern unseres Kronprinzlichen Paares, geboren am 24. Juli 1860, hat sich mit dem Erbprinzen Bernhard von Sachsen-Meiningen, ältestem Sohn des Herzogs Georg zu Sachsen-Meiningen und dessen erster Gemahlin, Prinzessin Charlotte von Preußen (Tochter des verstorbenen Prinzen Albrecht), – geboren am 1. April 1851; –
Prinzessin Elisabeth, die zweite unter den drei Töchtern des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl, geboren am 8. Februar 1857, – mit dem Erbgroßherzog August von Oldenburg, dem ältesten der beiden Söhne des Großherzogs von Oldenburg und der Großherzogin, gebornen Prinzessin von Altenburg, – geboren am 16. November 1852 – verbunden
Vor einiger Zeit waren der Kronprinz und die
Kronprinzessin in der Kgl. Schatzkammer im Schlosse,
um sich den Schmuck anzusehen, den die Prinzessin
Charlotte an ihrem Trauungstage tragen soll.
Die
Taille der Robe wird einer Mittheilung der „M. Z."
zufolge in dem Locale der Schatzkammer mit den
kostbarsten Rosetten, welche die Krone besitzt, garnirt,
und dann nebst der Krone, dem Fächer und übrigen
Schmuck unter einer Escorte durch die beiden Krontresor der Braut überbracht und nach der
Ceremonie von diesen wieder in Empfang genommen.
Am Tag der Vermählung fand zunächst der Akt der bürgerlichen Eheschließung vor dem Minister des Königlichen Hauses als Standesbeamten statt, – am Abend die kirchliche Trauung in der Kapelle des Königlichen Schlosses in Gegenwart einer glänzenden Festversammlung, der Botschafter und dem ganzen diplomatischen Corps, der Feldmarschälle u. der Generalität, der höchsten Würdenträger des Deutschen Reichs und des preußischen Staates u. s. w.
Als sodann die jungen Paare die Ringe wechselten, erscholl mit dem Segen des Geistlichen zugleich der Donner der Geschütze vom Lustgarten her. – Nachdem hierauf die ganze Festversammlung den Neuvermählten im Weißen Saale ihre Huldigung dargebracht hatte, folgte ein Festmahl im Rittersaale, bei welchem der Kaiser in kurzen, herzlichen Worten ein Hoch auf die jungen Paare ausbrachte.
Der Kirchgang der Neuvermählten fand am Dienstag (19.) in der Schloßkapelle im engeren Kreise der Königlichen Familie und der Fürstlichen Gäste, doch unter Zulassung zahlreicher Theilnehmer aus allen Kreisen der Bevölkerung, statt.
Die Doppelhochzeit im Schlosse zu Berlin.
Eine erhebende Feier, die durch die Liebe des deutschen Volkes zu ihrem Kaiserhause eine nationale geworden, hat am 18. Februar in Berlin stattgefunden.
Die Vermählungen zweier Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses, die der Prinzessin Charlotte v. Preußen der ältesten Tochter unseres Kronprinzen, mit dem Erbprinzen Bernhard v. Sachsen-Meiningen, so wie die der Prinzessin Elisabeth, der Zweitältesten Tochter des Prinzen Friedrich Karl, mit dem Erbgroßherzog August v. Oldenburg, wurden an diesem Tage im kaiserlichen Schlosse zu Berlin gefeiert.
Schon in den Nachmittagsstunden desselben hatte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge in den mit Blumen und Fahnen festlich geschmückten Straßen nächst dem Schlosse eingefunden. Der Himmel lächelte glückverheißend und breitete sich in wolkenloser Bläue über die Stadt und das fröhliche Menschengetreibe.
Die von halb sechs Uhr an in fast ununterbrochener Reihenfolge die schöne Strecke „Unter den Linden“ durchfahrenden Gallawagen, welche die fürstlichen Gäste mit ihrem Gefolge nach dem kaiserlichen Schlosse brachten, boten der schaulustigen Menge reichliche Augenweide, aber besonders waren die Blicke erwartungsvoll nach dem mit der preußischen und englischen Flagge geschmückten kronprinzlichen Palais gerichtet, von wo aus die liebliche königliche Braut, Prinzessin Charlotte, zu ihrer Trauung fahren sollte.
Gegen 6 Uhr stiegen der Herzog von Meiningen mit seinem Sohne, dem Bräutigam, von dem Prinzen v. Wales sowie dem Herzoge v. Connaught, beide Brüder der Kronprinzessin, geleitet, die breiten Stufen des kronprinzlichen Palais herab.
Ihnen folgte die Braut in strahlendem Festschmucke an dem Arme ihrer Mutter, und wurde an dem Vorplatze des Palais von ihrem Vater, dem Kronprinzen, und dem versammelten Hofstaate begrüßt.
Wer das innige Familienleben kennt, welches die kronprinzliche Familie umschließt, das vollständige Aufgehen der Eltern in Liebe zu ihren Kindern, der wird es begreiflich finden, daß der Kronprinz tief erschüttert von dem Augenblicke, der die geliebte Tochter aus dem trauten Familienkreis entführte, diese weinend an's Herz drückte. Erst nach langer zärtlicher Umarmung trennte er sich von dem geliebten Kinde. Prinzessin Charlotte stieg darauf in den bereitstehenden, von sechs prachtvollen Rappen gezogenen Hochzeitswagen, in dem sie an der rechten Seite ihrer Mutter Platz nahm.
Oben auf dem prachtvollen, reich mit goldenen Zierrathen geschmückten Wagen ruhten sechs silberne Kronen. Vier mächtige Adler, unter deren Flügel brennende Laternen, schmückten die vier äußeren Ecken der Wagenkuppel. Das Innere des Wagens war mit lichtgrauem Seidenstoffe bezogen. Der mit rothem Sammt ausgeschlagene Kutscherbock war reich mit goldgestickten Wappen und Kronen ausgestattet.
Unter dem rosigen Lichte bengalischer Flammen, welche im Augenblicke der Abfahrt das wahrhaft großartige Bild umflossen und der harrenden freudig bewegten Menge das geliebte Königskind in bräutlichem Festschmucke zeigten, setzte sich der Wagen, von berittenen Fackelträgern geleitet, unter dem nicht endenwollenden Jubelrufe der Bevölkerung in langsamem Schritte nach dem kaiserlichen Schlosse in Bewegung.
Immer wieder verneigte sich die liebliche Braut dankend und grüßend.
Nachdem der für die kaiserliche Familie ernannte Standesbeamte, Freiherr von Schleinitz, bereits am Sonntag Nachmittage in Gegenwart der Trauzeugen den standesamtlichen Act im kronprinzlichen Palais vollzogen, hatte sich nunmehr eine glanzvolle Gesellschaft in den Räumen des kaiserlichen Schlosses eingefunden, um der kirchlichen Feier beizuwohnen.
Es dürfte fast unmöglich sein, nur annähernd den Glanz zu schildern, der sich hier entfaltete. Prächtige Uniformen aller Länder und Reiche, überstrahlt von den festlich geschmückten Frauengestalten, sah man durch die Säle des Kaiserschlosses nach der Kapelle wandern, sich dort in malerischen Gruppen sammelnd und des Augenblickes entgegenharrend, wo die drei Schläge des Marschallstabes das Erscheinen des kaiserlichen Hofes verkündeten.
Genau 6½ Uhr ertönte das Zeichen durch den Oberzeremonienmeister des kaiserlichen Hauses, Graf v. Stillfried Alcantara.
Den Zug eröffnete der Oberstmarschall Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck mit dem Marschallstabe. Ihm folgten paarweise die für die Neuvermählten befohlenen Kammerherren sowie eine Anzahl von Junkern.
Sodann kam das erste Brautpaar, oder sagen wir, da die standesamtliche Trauung bereits vollzogen war, das neuvermählte Paar, der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen.
Die Frau Erbprinzessin trug auf dem Haupte die ihr von der Kaiserin, ihrer Großmutter, eigenhändig befestigte Prinzessinnenkrone. Der Saum ihrer, mit Silberfäden durchzogenen, reich gestickten und mit Edelsteinen gezierten Brautschleppe wurde von vier Damen getragen.
Rechts von den Neuvermählten schritt deren Oberhofmeisterin Prinzessin Biron v. Curland. Hinter dem Erbprinzen v. Sachsen-Meiningen, der die Majorsuniform des ersten Garderegiments und die Kette des kürzlich empfangenen Schwarzen Adler-Ordens angelegt hatte, ging der ihm zur Aufwartung befohlene Generalmajor von Sannow.
Hierauf folgte das zweite neuvermählte Paar in gleicher Weise wie das erstere, von Ehrendamen und Herren geleitet und gefolgt von einem glänzenden Hofstaate.
Jetzt erschien die hohe, stattlich schöne Gestalt unseres Heldenkaisers in schlichter preußischer Generalsuniform, auf der die Kette des Schwarzen Adler-Ordens ruhte. Er führt die Königin der Belgier zur Rechten, zur Linken die Frau Großherzogin v. Oldenburg. Die Schleppen beider Fürstinnen werden von Edelknaben getragen. Wieder kommt ein glänzendes Gefolge von Generälen und Flügeladjutanten.
Unter Vortritt zweier Kammerherren erscheint nun die Kaiserin im Zuge, ihr zur Rechten der König der der Belgier, zur Linken der Prinz v. Wales. Die Schleppe der hohen Frau tragen vier Gräfinnen.
Ihr folgt die Frau Kronprinzessin von den beiden Vätern der neuvermählten Gatten geleitet, sodann der Kronprinz in Feldmarschallsuniform, ebenfalls mit der Kette des Schwarzen Adler-Ordens, die Frau Prinzessin Friedrich Karl und seine Schwester, die Großherzogin von Baden, führend.
Genau dem Range nach schließen sich nun in gleicher Weise die übrigen zur Festlichkeit geladenen den Hochzeitsfeierlichkeiten, nachstehende Fürstlichkeiten
fest zugesagt: der Großherzog und die Grossherzogin
von Oldenburg mit dem Prinzen Georg, dem jungeren Bruder des Bräutigams, der König und die Königin der Belgier, der Prinz von Wales, der Herzog
von Connaught, der Großherzog von Hessen, der
Herzog von Sachsen-Coburg, der Herzog von Sachsen
Meiningen mit den Geschwistern des Bräutigams, der
Prinzessin Marie und den Prinzen Friedrich und
Ernst, der Herzog und die Herzogin von Sachsen-
Altenburg, Prinz und Prinzessin Moritz von Sachsen-
Altenburg, der Herzog und die Herzogin von Anhalt,
der Erbprinz und die Erbprinzen von Hohenzollern .
Selbstverständlich ist hiermit die Liste der hohen Gaste,
die erscheinen werden, noch nicht erschöpft; nimmt
man doch an, daß die Familientasel während der
Festtage fünfzig bis sechszig erlauchte Häupter zäh
len wird.
19 February 1878
Hochzeitsgeschenke für die Prinzessin Charlotte.
Ein günstiges Geschick war es, so berichtet die „N.
Pr. Ztg", das gestern, am Sonntage vor dem Doppelfeste der beiden Vermählungen, uns gerade zu
der Zeit in das Kronprinz liche Palais geführt hatte, als der Herzog von Sachsen-Mciningen Seiner
jugendlichen Schwiegertochter und deren erlauchten Eltern seinen Besuch machte.
Diesem günstigen
Geschick und der wohlwollenden Erlaubniß der entscheidenden Persönlichkeiten verdanken wir die inter
essante Stunde, während deren es uns gestattet war, unsere Blicke auf dem mit einer dunkelblau-sammet-neu Decke belegten Tische ruhen zu lassen, auf welchem ein stattlicher Theil der Geschenke ausgebreitet >war, die von nah und fern der Braut, der Tochter
unseres Kronprinzlichen Paares, gesendet und gespendet waren.
Viele und, zum theil wenigstens,
die kostbarsten Gaben waren allerdings nicht sichtbar: theils waren sie bereits verpackt und in die
„Villa Carlotta" bei Sanssouci, dazu gehört auch die Ausstattung der Villa, ein Geschenk des Kronprinzenpaares, ein Geschenk an das Paar, ein stattlicher Theil der Geschenke ausgebreitet war, die von nah und fern der Braut, der Tochter unseres Kronprinzlichen Paares, gesendet und gespendet waren.
Vom Kaiser und der Kaiseren gespendetes Collier von kostbaren Perlen seltenster Große und Reinheit in die
Augen, bestehend aus einer vierfachen Schnur, deren jede 180 Perlen zählte, eine wahrhaft Kaiserliche Gabe,dieser Perlenkreis, wie er fleckenloser, klarer und in kostbarerer Wahl und Zahl kaum hätte zusammengestellt werden können.
480
Perlen in fleckenloser Reinheit leuchten, der Preis
der kleinsten Perle belauft sich nach auf 80 JL.
Diesem Geschenk reihte eine Brillant-Brosche sich an, wenn man eine so reiche Collection in Broschenform vereinter Diamanten überhaupt noch Brosche nennen kann; dieselbe ist eins der Geschenke des Herzoglichen Schwiegervaters Sachsen-Meiningen,
der als vornehmste Gabe eine Riviere von 40 Brillanten überreicht hat, deren Glanz und Kostbarkeit sich der Beurtheilung eines in Edelstein-Angelegenheiten nur laienhaft Unterrichteten entzieht.
Weiterhin erblickte man eine reiche Zahl von Armbändern; eines, besonders kostbar,
von der Kaiserin, mit deren Medaillon-Portrait als Camee geschnitten;
zwei andere von dem Erbprinzen-Bräutigam, eines aus den Allianz-Wappen Preußens
und Sachsens, der schwarze Adler und der grüne Rautenkranz stets wechselnd, zusammengesetzt, und das
andere in Mattgold mit einem Smaragden von seltenster Größe, möglicherweise auch als Brosche tragbar und im Portrait der Erbherzogin, zu sehen :
ein kostbares Armband dessen Mitte ein mächtiger Saphir schmückte, vom Herzoge Bernhard von Sachsen - Meiningen
ein eben solches Armband von den drei Prinzessinnen - Töchtern des Prinzen und der Frau Prinzessin Friedrich Karl;
ein vom Prinzen von Wales geschenktes sehr niedliches und kostbares Armband, aus drei Reifen bestehend,deren je einer mit Smaragden, Diamanten und Rubinen reich besetzt ist;
ein goldenes Armband mit einem wunderbar großen Saphir, irren wir nicht, von der Herzogin von Hamilton, und viele andere.
Neben und zwischen diesen lagen in reichster
Auswahl eine große Zahl anderer Schmuckgegen
stände,
wie Brillant-Ohrringe, Broschen, Halsketten
u. a. m., Geschenke der verschiedenen Mitglieder un
seres Königlichen wie anderer Fürstlichen Häuser, von
denen namentlich die der Badischen, Meiningenschen
und Anhaltischen Herrschaften hervorzuheben sind.
so
besonders eine reizende, brillantenbesetzte Chatelaine
mit Uhr von der Frau Großherzogin von Baden,
und eine eben solche Promenaden-Uhr mit Kette und allem jetzt an solcher üblichen Zubehör vom
Herzog von Connaught.
Die Königin Victoria hatte ein kostbares Armband überreichen lassen, gewissermaßen ein Familien-Erinnerungsstück, insofern
als es eine genaue Nachbildung eines gleichen Armbandes, wie seiner Zeit die Königin es der eigenen
Tochter, der Mutter der Prinzessin Charlotte,
zu deren Vermählung mit dem Kronprinzen von
Preußen geschenkt hatte, von der Königin von England noch ein Paar Ohrringe von Perlen,
von den jüngeren Geschwistern ein Ring mit fünf großen Smaragden,
von der Prinzessin Elisabeth ein Armband mit einem Saphir,
von der Prinzessin Marianne der Niederlande ein Diadem,
von der Großherzogin von Baden eine Uhr mit Garnitur von altem Porzellan.
vom Herzog von Cambridge ein goldener Chronometer mit Barometer, von dessen
Gemahlin ein herrlicher Fächer.
Außerdem hatte die Königin
Victoria eine überreiche Zahl von Silber-Gegenständen
gesendet, welche bereits ihren Einzug in das neue
Heim bei Sanssouci gehalten haben; die nicht hier
anwesenden Geschwister der Frau Kronprinzessin hatten
der Fürstlichen Nichte, ein prächtiges silbernes Thee-service gespendet.
Um diese Geschenke von Fürstlichen Personen und,
sie unterbrechend, lagen und standen andere Gaben,
zum Theil gleich kostbarer und nach dem Sinne der
Gebenden durchweg nicht minder werthvoller Art.
Ein prachtvoller silberner Tafelaufsatz von der Stadt
Hildburghauscn wetteiferte mit einem solchen von den
Damen Meiningens;
eine blaue Garnitur, fünf Vasen
von Jaspis, von Lady Odo Russell stand neben einem
goldenen Chronometer, irren wir nicht, vom Herzoge
von Cambridge; ein kostbarer Fächer und ein Spiegel
mit kostbar geschnitzter Elfenbein - Schale von Mrs.
Rapier lagen unwert eines eigenartigen Schmuckes,
zusammengesetzt aus Nachbildungen von Medaillen im Kensinton-Museum zu London, eines Geschenkes
von Mr. Grant-Duff, des seiner Zeit Staats-Sekretairs für Indien;
eine schöne Chätelaine mit Uhr,
ein Geschenk der Gemahlin des ersten Secretairs,
Mr. Mac Doncl, der Großbritannischen Bot
schaft in Berlin,
sah man neben einer von der Frau
Gräfin v. Bernstorf gesendeten goldenen Cassette, neben welcher eine reizend-liebliche Margueriten geschmückte Schreib-Garnitur von piedra dura stand,
jener eigenartigen Italienischen Composition, welche
die Mitte zwischen Perlmutter und Alabaster hält
und von Frau Saly Schwabe überreicht worden war.
von der Königm von England noch ein Paar Ohrringe von Perlen,
— Die officicllen Festlichkeiten, die Seitens desKaisers zu Ehren der Doppelhochzeit veranstaltet worden sind, erreichten am Mittwoch mit dem Galadiner im Königlichen Schlosse und der Gala
oper ihr Ende. Zum Galadiner, das im weißen
Saale und den angrenzenden Gemächern stattfand,
hatten der Königliche Hof, die militärischen Gefolge
und der Ehrendienst der fürstlichen Gäste, der
Reichskanzler, der jedoch nicht erschienen war, die
Generalfeldmarschälle, die Chefs der Fürstlichen Häuser , die Staatsminister und die Generale, die Präsidenten des Reichstages, sowie die Wirklichen Geheimen Räthe und andere Excellenzen Einladungen
erhalten. Die Tafel war in Hufeisenform aufgestellt und bot den gewohnten prächtigen Anblick dar.
Um 4 Uhr erschien der Hof mit seinen Gästen und
nahm an der Tafel zunächst dem Thronhimmel Platz.
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