Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen| Diamant Braut Schmuck Hochzeitsgeschenke | Prinzessin von Preussen Royal Jewelry Saxony-Meiningen Princess Charlotte of Prussia Wedding Gifts Marriage Presents
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Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen| Diamant Braut Schmuck Hochzeitsgeschenke | Prinzessin von Preussen Royal Jewelry Saxony-Meiningen Princess Charlotte of Prussia Wedding Gifts Marriage Presents Auf der mächtigen Tafel ist unter der ord nenden Hand des Fraulein v. Perpignan die Wäsche aufgebaut worden; wir erblickten in reizvollem Durcheinander vlatte Linontücher, Jourtüchcr mit Daunerarbcit, Pointstücher in Duchesse und Points- ronds, Batisttücher mit den Initialen des Namens in verschiedener Ausführung, Fristrmäntel, Hem den, Beinkleider sind mit breiter Madeirastickerci und Valenciennesspitzen besetzt; die Handtücher sind meist aus weißem, theils aus buntrandigem Damast hergestellt. Das damastene Tischzeug zeigt in den vier Ecken die Buchstaben der Braut und des Bräutigams, sowie beider Wappen, das Dessin ist bei den verschiedenen Gedecken verschieden. Die Bettdecken sind aus roher Seide, das Muster zeigt in frischen Farben gehaltene Feldblumen. Im Hintergründe stehen in reicher Auswahl die Roben der Prinzessin, in den verschiedensten Farben und Formen hergestellt; die Umhänge aus Sicilienne und Tamass« sind theils weiß, theils modefarbig, der Besatz zeigt Natur» Marabout oder durchbrochene Bordüre. Die Pclz- mäntel sind mit Sammet oder schwarzem Matc- lassü bezogen, einer derselben mit Russischem Zobel bezogen. Ein weiterer Tisch zeigt die Handschuhe, die Fächer, die Stiefel und Schuhe in reichster und geschmackvollster Auswahl. In einem kleinen Neben- saale sind alsdann noch die Lampen, Glassachen, Tafel- und Toilettcngcschirr, ein großes Tafelservice nach Alt englischem Geschmack aufgebaut. Auf den Simsen der Kamine stehen die Parfüms, Bürsten, Seifen, Schwämme in verlockender Fülle. — Im Tronsseau der Prinzessin Elisabeth fesselt das prächtige Braut kleid den ersten Blick. Dasselbe ist aus schwerem Deutschen d'iap d’argent gefertigt, mit Silberstickerei und Spitzenvolants geziert, deren Dessins Rosen» und Mhrtenblüthen zeigt; die Schleppe zeigt kost bare i» Silber ausgeführte Stickerei. Die Robe, welche die Prinzessin bei der Conr tragen wird, ist aus goldpnnktirtem Seiden-Tüll gefertigt; die mäch tige Schleppe war aus rubinfarbenem Sammet mit breiter erhabener Silbcrstickerei. Wundervoll ist ferner eine Ilermrae-sortie de bal, mit bun ter Seide und Gold gestickt. Unter den Sammet roben war eine schwarze kostbar ausgeführt, wäh rend eine hellblaue sich durch Zartheit der Farben auszeichnete. Unter den farbigen Roben fiel eine prächtige von rother Farbe auf, über welche ein kostbarer Ueberwnrf von weißen Spitzen getragen wird. Die vier- und scchsknöpfigen Handschuhe sind in verschiedenen Farben, theils aus Ziegenleder, theils aus mattem Schwedischen Leder mit ausge zacktem Rande geliefert. Als ein Geschenk des Kai sers zeigte sich ein gelbseidcner, mit Spitzen über zogener Sonnenschirm, dessen Griff und oberes Ende Korallen bildeten. Prinz Karl hatte seiner Enkelin eine Waschtoilettc von Silber verehrt, die durch ihren prächtigen, stilvollen Aufbau allgemeine Bewunderung erregte. Weiter präsentirte sich ein schöner Fächer, dessen Gestell aus Perlcnnintter, der Fächer selbst aus Spitzen bestand, in die der Preußische Adler und zu dessen beiden Seiten die Initiale der Braut eingearbeitet war. ' And) das elegante eiserne Reise- bett der Prinzessin war aufgebaut. Mit dem Auf- ban dieses TrousseauS, welcher ebenso wie der der Prinzessin Charlotte eine Pracht und eine Auswahl zeigte, welche die Feder Ihres Berichterstatters auch nicht annähernd schildern kann, waren die Gräfinnen von Schlieffen und von Alvenslebcn betraut worden. Heute wird die Besichtigung der TrousseauS durch die dem Hofe vorgestellten Personen stattfinden.
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Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen| Diamant Braut Schmuck Hochzeitsgeschenke | Prinzessin von Preussen Royal Jewelry Saxony-Meiningen Princess Charlotte of Prussia Wedding Gifts Marriage Presents Znr Linken deS Kaisers, der in großer Generals- Uniform und Belgischem Ordensbande erschien, saß die Königin von Belgien in schwerer gelbseidener Robe, weiter links die Kaiserin, die ein weißes Atlas- Unterkleid mit carmosstnrothem Sammet und Blumen eingefaßt trug, die Schleppe war eben falls carmoisstnroth, reich mit Gold gestickt und mit Hermelin besetzt; das Haupt schmückte ein Diamanten - Diadem. 

Weiterhin saßen znr Rechten der Königin der Belgier der Prinz von Wales, die Prinzessin Albrecht in rosa Atlasrobe, der Großherzog von Baden, die Erbprinzessin von Hohenzollern. Links von der Kaiserin erblickte man den König von Belgien, die Großherzogin von Baden in weißer Robe von ckrnp d’argent, den Großberzog von Hessen, die Herzogin von Anhalt in ponceau- farbener Seide,den Herzog von Connaught. Gegenüber den Kaiserliche» Majestäten saßen diehohe» neuvermähl ten Paare, die Erbprinzessin von Meiningcn in einer blauseidenen Tüllrobe mit Spitzen auf der Sammet- schleppe Roscnbonqnets und Federnbcsatz, die Erbgroß- hcrzogin von Oldenburg in weißscidcnem Unterkleid mit Goldtüll und Goldspitzen und rother Sammctschleppe mit Goldstickerei. Znr Rechten seiner Tochter Char- lotte hatte der Kronprinz Platz genommen, neben ihm die Prinzessin Friedrich Carl in weißer Robe mit blauer Schleppe, der Großherzog von Oldenburg; neben dem Erbgroßherzoge vor Oldenburg saß dessen Mutter in hermeli»verbrämter Robe von Goldbrocat, dann der Herzog von Sachsen-Meiningcn, die Kronprin- zcssin in einer lila mit Silber gestickten Atlasrobe und einer Schleppe von derselben Farbe mit Silber federn und Rosen geziert und der Prinz Friedrich Carl. Die anderen Prinzen »nd Prinzessinnen, unter ihnen Prinzessin Marie in weißseidenem Unterkleid und rosa Atlasschleppe mit Gold-, Silber- und Perlenstickerei und Prinzessin Luise in hellgrauer Conrschleppe in Prinzeßfaeon mit Hermclinbesatz, darunter eine weißseidenc Robe mit Goldtüll durch wirkt, sowie die Fürstlichen Gäste nahmen die übri gen Plätze der Kaiserlichen Haupttafel ein, an der neben drei Damen des Hofes nur noch die Botschaf ter Graf Karolyi und Lord Odo Rüssel saßen. Die innere Seite der Siebentafeln wurde nach derEapelle von den Generalen, nach den Arcadcn von den Ministern eingenommen; an der äußeren Seite der Capellc die Gencral-Feldinarschällc Graf v. Moltke und Freiherr v. Mantenffcl, die Herzöge von Ratibor und Saga», die Fürsten Anson Radziwill, Carolath, Hatzfeltt-
Trachcnburg und zu Lynar; an den Arcadcn die Fürsten zu Salm-Dhck und Pleß, der Prinz Biron von Curland, der Minister a. D. Freiherr v. Man- tenffel, Minister v. Schleinitz.
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Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen| Diamant Braut Schmuck Hochzeitsgeschenke | Prinzessin von Preussen
 

Das Brautkleid ist eine aus weißem Silberstoff geferigte Cour-Robe mit langer, silbergestickter Schleppe; die Taille ist mit einer 10 Zentimeter breiten Spitze, das Vordertheil des Rockes mit mehreren 30 centimeter und die Schleppe mit einem 75 Centimeter breiten Spitzenvolant geschmückt.
Das ganze Trousseau besteht aus einer Points-Duchesse-Spitze mit Points-Gaze gemengt, deren Dessin Orangen- und Myrthenblüthen aufweist.
Der Brautshawl ist ein viereckiges Spitzentuch, 2's, Meter breit und ebenso lang, das nach englischer Sitte hinten an der Krone befestigt wird und von hier aus herabfallend die ganze Gestalt einschließt.
Das Braut-Taschentuch zeigt an der einen Ecke das preußische und sachsen-meiningen'sche Wappen in de taillirtester Ausführung, gekrönt von der preußischen Königskrone; an der andern Ecke ein gleichfalls mit der Krone geschmücktes (Z. Die Ausführung dieses Trousseaus hat im Ganzen nahezu ein Jahr Zeit er fordert; das aber, was geleistet ist, zereicht der deut schen Industrie zur vollen Ehre. Die Dessins, von deutschen Zeichnern hergestellt, find stylgerecht und ge schmackvoll, die Arbeit gibt an Feinheit den Braban- ^er Spitzen nichts nach. —
Die doppelte Vermählungsfeier 20. Februar 1878 im Königshause hat am 18. Februar und den folgenden Tagen mit allem fürstlichen Glanz und unter den Zeichen allseitiger herzlicher Theilnahme stattgefunden.

Prinzessin Charlotte, die älteste unter den drei Töchtern unseres Kronprinzlichen Paares, geboren am 24. Juli 1860, hat sich mit dem Erbprinzen Bernhard von Sachsen-Meiningen, ältestem Sohn des Herzogs Georg zu Sachsen-Meiningen und dessen erster Gemahlin, Prinzessin Charlotte von Preußen (Tochter des verstorbenen Prinzen Albrecht), – geboren am 1. April 1851; –

Prinzessin Elisabeth, die zweite unter den drei Töchtern des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl, geboren am 8. Februar 1857, – mit dem Erbgroßherzog August von Oldenburg, dem ältesten der beiden Söhne des Großherzogs von Oldenburg und der Großherzogin, gebornen Prinzessin von Altenburg, – geboren am 16. November 1852 – verbunden

Vor einiger Zeit waren der Kronprinz und die Kronprinzessin in der Kgl. Schatzkammer im Schlosse, um sich den Schmuck anzusehen, den die Prinzessin Charlotte an ihrem Trauungstage tragen soll.
Die Taille der Robe wird einer Mittheilung der „M. Z." zufolge in dem Locale der Schatzkammer mit den kostbarsten Rosetten, welche die Krone besitzt, garnirt, und dann nebst der Krone, dem Fächer und übrigen Schmuck unter einer Escorte durch die beiden Krontresor der Braut überbracht und nach der Ceremonie von diesen wieder in Empfang genommen.


Am Tag der Vermählung fand zunächst der Akt der bürgerlichen Eheschließung vor dem Minister des Königlichen Hauses als Standesbeamten statt, – am Abend die kirchliche Trauung in der Kapelle des Königlichen Schlosses in Gegenwart einer glänzenden Festversammlung, der Botschafter und dem ganzen diplomatischen Corps, der Feldmarschälle u. der Generalität, der höchsten Würdenträger des Deutschen Reichs und des preußischen Staates u. s. w.

Als sodann die jungen Paare die Ringe wechselten, erscholl mit dem Segen des Geistlichen zugleich der Donner der Geschütze vom Lustgarten her. – Nachdem hierauf die ganze Festversammlung den Neuvermählten im Weißen Saale ihre Huldigung dargebracht hatte, folgte ein Festmahl im Rittersaale, bei welchem der Kaiser in kurzen, herzlichen Worten ein Hoch auf die jungen Paare ausbrachte.

Der Kirchgang der Neuvermählten fand am Dienstag (19.) in der Schloßkapelle im engeren Kreise der Königlichen Familie und der Fürstlichen Gäste, doch unter Zulassung zahlreicher Theilnehmer aus allen Kreisen der Bevölkerung, statt.

 

Die Doppelhochzeit im Schlosse zu Berlin.

Eine erhebende Feier, die durch die Liebe des deutschen Volkes zu ihrem Kaiserhause eine nationale geworden, hat am 18. Februar in Berlin stattgefunden.

Die Vermählungen zweier Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses, die der Prinzessin Charlotte v. Preußen der ältesten Tochter unseres Kronprinzen, mit dem Erbprinzen Bernhard v. Sachsen-Meiningen, so wie die der Prinzessin Elisabeth, der Zweitältesten Tochter des Prinzen Friedrich Karl, mit dem Erbgroßherzog August v. Oldenburg, wurden an diesem Tage im kaiserlichen Schlosse zu Berlin gefeiert.

Schon in den Nachmittagsstunden desselben hatte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge in den mit Blumen und Fahnen festlich geschmückten Straßen nächst dem Schlosse eingefunden. Der Himmel lächelte glückverheißend und breitete sich in wolkenloser Bläue über die Stadt und das fröhliche Menschengetreibe.

Die von halb sechs Uhr an in fast ununterbrochener Reihenfolge die schöne Strecke „Unter den Linden“ durchfahrenden Gallawagen, welche die fürstlichen Gäste mit ihrem Gefolge nach dem kaiserlichen Schlosse brachten, boten der schaulustigen Menge reichliche Augenweide, aber besonders waren die Blicke erwartungsvoll nach dem mit der preußischen und englischen Flagge geschmückten kronprinzlichen Palais gerichtet, von wo aus die liebliche königliche Braut, Prinzessin Charlotte, zu ihrer Trauung fahren sollte.

Gegen 6 Uhr stiegen der Herzog von Meiningen mit seinem Sohne, dem Bräutigam, von dem Prinzen v. Wales sowie dem Herzoge v. Connaught, beide Brüder der Kronprinzessin, geleitet, die breiten Stufen des kronprinzlichen Palais herab.

Ihnen folgte die Braut in strahlendem Festschmucke an dem Arme ihrer Mutter, und wurde an dem Vorplatze des Palais von ihrem Vater, dem Kronprinzen, und dem versammelten Hofstaate begrüßt.

Wer das innige Familienleben kennt, welches die kronprinzliche Familie umschließt, das vollständige Aufgehen der Eltern in Liebe zu ihren Kindern, der wird es begreiflich finden, daß der Kronprinz tief erschüttert von dem Augenblicke, der die geliebte Tochter aus dem trauten Familienkreis entführte, diese weinend an's Herz drückte. Erst nach langer zärtlicher Umarmung trennte er sich von dem geliebten Kinde. Prinzessin Charlotte stieg darauf in den bereitstehenden, von sechs prachtvollen Rappen gezogenen Hochzeitswagen, in dem sie an der rechten Seite ihrer Mutter Platz nahm.

Oben auf dem prachtvollen, reich mit goldenen Zierrathen geschmückten Wagen ruhten sechs silberne Kronen. Vier mächtige Adler, unter deren Flügel brennende Laternen, schmückten die vier äußeren Ecken der Wagenkuppel. Das Innere des Wagens war mit lichtgrauem Seidenstoffe bezogen. Der mit rothem Sammt ausgeschlagene Kutscherbock war reich mit goldgestickten Wappen und Kronen ausgestattet.

Unter dem rosigen Lichte bengalischer Flammen, welche im Augenblicke der Abfahrt das wahrhaft großartige Bild umflossen und der harrenden freudig bewegten Menge das geliebte Königskind in bräutlichem Festschmucke zeigten, setzte sich der Wagen, von berittenen Fackelträgern geleitet, unter dem nicht endenwollenden Jubelrufe der Bevölkerung in langsamem Schritte nach dem kaiserlichen Schlosse in Bewegung.

Immer wieder verneigte sich die liebliche Braut dankend und grüßend.

Nachdem der für die kaiserliche Familie ernannte Standesbeamte, Freiherr von Schleinitz, bereits am Sonntag Nachmittage in Gegenwart der Trauzeugen den standesamtlichen Act im kronprinzlichen Palais vollzogen, hatte sich nunmehr eine glanzvolle Gesellschaft in den Räumen des kaiserlichen Schlosses eingefunden, um der kirchlichen Feier beizuwohnen.

Es dürfte fast unmöglich sein, nur annähernd den Glanz zu schildern, der sich hier entfaltete. Prächtige Uniformen aller Länder und Reiche, überstrahlt von den festlich geschmückten Frauengestalten, sah man durch die Säle des Kaiserschlosses nach der Kapelle wandern, sich dort in malerischen Gruppen sammelnd und des Augenblickes entgegenharrend, wo die drei Schläge des Marschallstabes das Erscheinen des kaiserlichen Hofes verkündeten.

Genau 6½ Uhr ertönte das Zeichen durch den Oberzeremonienmeister des kaiserlichen Hauses, Graf v. Stillfried Alcantara.

Den Zug eröffnete der Oberstmarschall Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck mit dem Marschallstabe. Ihm folgten paarweise die für die Neuvermählten befohlenen Kammerherren sowie eine Anzahl von Junkern.

Sodann kam das erste Brautpaar, oder sagen wir, da die standesamtliche Trauung bereits vollzogen war, das neuvermählte Paar, der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen.
Die Frau Erbprinzessin trug auf dem Haupte die ihr von der Kaiserin, ihrer Großmutter, eigenhändig befestigte Prinzessinnenkrone. Der Saum ihrer, mit Silberfäden durchzogenen, reich gestickten und mit Edelsteinen gezierten Brautschleppe wurde von vier Damen getragen.

Rechts von den Neuvermählten schritt deren Oberhofmeisterin Prinzessin Biron v. Curland. Hinter dem Erbprinzen v. Sachsen-Meiningen, der die Majorsuniform des ersten Garderegiments und die Kette des kürzlich empfangenen Schwarzen Adler-Ordens angelegt hatte, ging der ihm zur Aufwartung befohlene Generalmajor von Sannow.

Hierauf folgte das zweite neuvermählte Paar in gleicher Weise wie das erstere, von Ehrendamen und Herren geleitet und gefolgt von einem glänzenden Hofstaate.

Jetzt erschien die hohe, stattlich schöne Gestalt unseres Heldenkaisers in schlichter preußischer Generalsuniform, auf der die Kette des Schwarzen Adler-Ordens ruhte. Er führt die Königin der Belgier zur Rechten, zur Linken die Frau Großherzogin v. Oldenburg. Die Schleppen beider Fürstinnen werden von Edelknaben getragen. Wieder kommt ein glänzendes Gefolge von Generälen und Flügeladjutanten.

Unter Vortritt zweier Kammerherren erscheint nun die Kaiserin im Zuge, ihr zur Rechten der König der der Belgier, zur Linken der Prinz v. Wales. Die Schleppe der hohen Frau tragen vier Gräfinnen.

Ihr folgt die Frau Kronprinzessin von den beiden Vätern der neuvermählten Gatten geleitet, sodann der Kronprinz in Feldmarschallsuniform, ebenfalls mit der Kette des Schwarzen Adler-Ordens, die Frau Prinzessin Friedrich Karl und seine Schwester, die Großherzogin von Baden, führend.

Genau dem Range nach schließen sich nun in gleicher Weise die übrigen zur Festlichkeit geladenen den Hochzeitsfeierlichkeiten, nachstehende Fürstlichkeiten fest zugesagt: der Großherzog und die Grossherzogin von Oldenburg mit dem Prinzen Georg, dem jungeren Bruder des Bräutigams, der König und die Königin der Belgier, der Prinz von Wales, der Herzog von Connaught, der Großherzog von Hessen, der Herzog von Sachsen-Coburg, der Herzog von Sachsen Meiningen mit den Geschwistern des Bräutigams, der Prinzessin Marie und den Prinzen Friedrich und Ernst, der Herzog und die Herzogin von Sachsen- Altenburg, Prinz und Prinzessin Moritz von Sachsen- Altenburg, der Herzog und die Herzogin von Anhalt, der Erbprinz und die Erbprinzen von Hohenzollern .
Selbstverständlich ist hiermit die Liste der hohen Gaste, die erscheinen werden, noch nicht erschöpft; nimmt man doch an, daß die Familientasel während der Festtage fünfzig bis sechszig erlauchte Häupter zäh len wird.


19 February 1878
Hochzeitsgeschenke für die Prinzessin Charlotte. Ein günstiges Geschick war es, so berichtet die „N. Pr. Ztg", das gestern, am Sonntage vor dem Doppelfeste der beiden Vermählungen, uns gerade zu der Zeit in das Kronprinz liche Palais geführt hatte, als der Herzog von Sachsen-Mciningen Seiner jugendlichen Schwiegertochter und deren erlauchten Eltern seinen Besuch machte.
Diesem günstigen Geschick und der wohlwollenden Erlaubniß der entscheidenden Persönlichkeiten verdanken wir die inter essante Stunde, während deren es uns gestattet war, unsere Blicke auf dem mit einer dunkelblau-sammet-neu Decke belegten Tische ruhen zu lassen, auf welchem ein stattlicher Theil der Geschenke ausgebreitet >war, die von nah und fern der Braut, der Tochter unseres Kronprinzlichen Paares, gesendet und gespendet waren.

Viele und, zum theil wenigstens, die kostbarsten Gaben waren allerdings nicht sichtbar: theils waren sie bereits verpackt und in die „Villa Carlotta" bei Sanssouci, dazu gehört auch die Ausstattung der Villa, ein Geschenk des Kronprinzenpaares, ein Geschenk an das Paar, ein stattlicher Theil der Geschenke ausgebreitet war, die von nah und fern der Braut, der Tochter unseres Kronprinzlichen Paares, gesendet und gespendet waren.

Vom Kaiser und der Kaiseren gespendetes Collier von kostbaren Perlen seltenster Große und Reinheit in die
Augen, bestehend aus einer vierfachen Schnur, deren jede 180 Perlen
zählte, eine wahrhaft Kaiserliche Gabe,dieser Perlenkreis, wie er fleckenloser, klarer und in kostbarerer Wahl und Zahl kaum hätte zusammengestellt werden können. 480 Perlen in fleckenloser Reinheit leuchten, der Preis der kleinsten Perle belauft sich nach auf 80 JL.

Diesem Geschenk reihte eine Brillant-Brosche sich an, wenn man eine so reiche Collection in Broschenform vereinter Diamanten überhaupt noch Brosche nennen kann; dieselbe ist eins der Geschenke des Herzoglichen Schwiegervaters Sachsen-Meiningen,
der als vornehmste Gabe eine Riviere von 40 Brillanten überreicht hat, deren Glanz und Kostbarkeit sich der Beurtheilung eines in Edelstein-Angelegenheiten nur laienhaft Unterrichteten entzieht.

Weiterhin erblickte man eine reiche Zahl von Armbändern; eines, besonders kostbar,
von der Kaiserin, mit deren Medaillon-Portrait als Camee geschnitten;

zwei andere von dem Erbprinzen-Bräutigam, eines aus den Allianz-Wappen Preußens
und Sachsens, der schwarze Adler und der grüne Rautenkranz stets wechselnd, zusammengesetzt, und das
andere in Mattgold mit einem Smaragden von seltenster Größe,
möglicherweise auch als Brosche tragbar und im Portrait der Erbherzogin, zu sehen :

ein kostbares Armband dessen Mitte ein mächtiger Saphir schmückte, vom Herzoge Bernhard von Sachsen - Meiningen
ein eben solches Armband von den drei Prinzessinnen - Töchtern des Prinzen und der Frau Prinzessin Friedrich Karl;

ein vom Prinzen von Wales geschenktes sehr niedliches und kostbares Armband, aus drei Reifen bestehend,deren je einer mit Smaragden, Diamanten und Rubinen reich besetzt ist;

ein goldenes Armband mit einem wunderbar großen Saphir, irren wir nicht, von der Herzogin von Hamilton, und viele andere.

Neben und zwischen diesen lagen in reichster Auswahl eine große Zahl anderer Schmuckgegen stände,
wie Brillant-Ohrringe, Broschen, Halsketten u. a. m., Geschenke der verschiedenen Mitglieder un seres Königlichen wie anderer Fürstlichen Häuser, von denen namentlich die der Badischen, Meiningenschen und Anhaltischen Herrschaften hervorzuheben sind.

so besonders eine reizende, brillantenbesetzte Chatelaine mit Uhr von der Frau Großherzogin von Baden,

und eine eben solche Promenaden-Uhr mit Kette und allem jetzt an solcher üblichen Zubehör vom Herzog von Connaught.

Die Königin Victoria hatte ein kostbares Armband überreichen lassen, gewissermaßen ein Familien-Erinnerungsstück, insofern als es eine genaue Nachbildung eines gleichen Armbandes, wie seiner Zeit die Königin es der eigenen Tochter, der Mutter der Prinzessin Charlotte, zu deren Vermählung mit dem Kronprinzen von Preußen geschenkt hatte, von der Königin von England noch ein Paar Ohrringe von Perlen,

von den jüngeren Geschwistern ein Ring mit fünf großen Smaragden,
von der Prinzessin Elisabeth ein Armband mit einem Saphir,
von der Prinzessin Marianne der Niederlande ein Diadem,
von der Großherzogin von Baden eine Uhr mit Garnitur von altem Porzellan.

vom Herzog von Cambridge ein goldener Chronometer mit Barometer, von dessen
Gemahlin ein herrlicher Fächer.
Außerdem hatte die Königin Victoria eine überreiche Zahl von Silber-Gegenständen gesendet, welche bereits ihren Einzug in das neue Heim bei Sanssouci gehalten haben; die nicht hier anwesenden Geschwister der Frau Kronprinzessin hatten der Fürstlichen Nichte, ein prächtiges silbernes Thee-service gespendet.

Um diese Geschenke von Fürstlichen Personen und,
sie unterbrechend, lagen und standen andere Gaben, zum Theil gleich kostbarer und nach dem Sinne der Gebenden durchweg nicht minder werthvoller Art.
Ein prachtvoller silberner Tafelaufsatz von der Stadt Hildburghauscn wetteiferte mit einem solchen von den Damen Meiningens;
eine blaue Garnitur, fünf Vasen von Jaspis, von Lady Odo Russell stand neben einem goldenen Chronometer, irren wir nicht, vom Herzoge von Cambridge; ein kostbarer Fächer und ein Spiegel mit kostbar geschnitzter Elfenbein - Schale von Mrs. Rapier lagen unwert eines eigenartigen Schmuckes, zusammengesetzt aus Nachbildungen von Medaillen im Kensinton-Museum zu London, eines Geschenkes von Mr. Grant-Duff, des seiner Zeit Staats-Sekretairs für Indien;
eine schöne Chätelaine mit Uhr, ein Geschenk der Gemahlin des ersten Secretairs, Mr. Mac Doncl, der Großbritannischen Bot schaft in Berlin,
sah man neben einer von der Frau Gräfin v. Bernstorf gesendeten goldenen Cassette, neben welcher eine reizend-liebliche Margueriten geschmückte Schreib-Garnitur von piedra dura stand, jener eigenartigen Italienischen Composition, welche die Mitte zwischen Perlmutter und Alabaster hält und von Frau Saly Schwabe überreicht worden war.
von der Königm von England noch ein Paar Ohrringe von Perlen,

 

 

— Die officicllen Festlichkeiten, die Seitens desKaisers zu Ehren der Doppelhochzeit veranstaltet worden sind, erreichten am Mittwoch mit dem Galadiner im Königlichen Schlosse und der Gala oper ihr Ende. Zum Galadiner, das im weißen Saale und den angrenzenden Gemächern stattfand, hatten der Königliche Hof, die militärischen Gefolge und der Ehrendienst der fürstlichen Gäste, der Reichskanzler, der jedoch nicht erschienen war, die Generalfeldmarschälle, die Chefs der Fürstlichen Häuser , die Staatsminister und die Generale, die Präsidenten des Reichstages, sowie die Wirklichen Geheimen Räthe und andere Excellenzen Einladungen erhalten. Die Tafel war in Hufeisenform aufgestellt und bot den gewohnten prächtigen Anblick dar. Um 4 Uhr erschien der Hof mit seinen Gästen und nahm an der Tafel zunächst dem Thronhimmel Platz.

 



 

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