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18. Februar 1878 heiratete der damalige Erbprinz Friedrich August (II.) in Berlin Prinzessin Elisabeth Anna von Preußen 1857-1895 in einer glanzvollen Doppelhochzeit, als Preussische Prinzessin, hatte sie traditionell zur Hochzeitsfeier die Prinzessinnenkrone, getragen. Die Hochzeitsgeschenke für die jetzige Prinzessin Elisabeth Anna von Preussen,, welche der verheirateten Erbgroßherzogin von Oldenburg aus Anlaß ihrer Verehelichung zu Theil wurden, waren wie folgt: Da erblickte man zunächst die königliche Hochzeitsspende der Kaisers und der Kaiserin: ein Diadem von Brillanten in kostbarstem Glänze, reich an der Zahl, Prächtig in der Wahl, schillernd nnd spiegelnd, sprühend und glühend, und, noch werthvoller wie der edelsten Edelsteine Werth an und in sich schon ist durch die genial geschickte Zusammenstellung, durch welche die Juweliere, die es gefertigt, es ermöglicht haben, in nahezu zwanzig Varianten diese glanzvolle Gabe im Ganzen wie in seinen einzelnen Theilen zu verwenden. : ein prachtvolles Diadem von Brillanten, welches so kunstvoll zusammengestellt ist, daß die einzelnen Theile desselben in mannigfaltigster Weise verwandt werden können. Durch Entfernung der das Diadem nach oben abschließenden 9 Diamant-Sterne ist dessen unterer Theil als Collier zu tragen, jene als Haarschmuck, Brochen oder Nadeln; wobei weiterer Lösung bleibt der diamantene Bügel des Diadems als Riviere zurück, um den Hals zu legen, während an den eben entnommenen Brillantfiguren Agraffen und Ohrgehänge zusammengestellt werden können. So läßt wohl viele Fest abende hindurch dieses kaiserliche Geschenk geschickt nnd glänzend variiren, wozu eine in blauem Sammct-Einbande demselben beigegelegte Sammlung von Zeichnungen die Anleitung giebt. Ausgeführt vom königlich kaiserlichen Hofjuwelier S.Friedeberger, Berlin. Der Vater der Braut hat ein Collier kostbarer Perlen, das abwärts mit einer ovalen Riesenperle schließt, der Tochter gespendet, die Mutter ein Armband verehrt, das in der Mitte des goldenen breiten Reifes einen Brillanten von seltener Größe und Reinheit trägt; ein anderes Armband, gleich dem wie Prinzessin Charlotte es erhielt, hat die Kaiserin geschenkt, in mitten mit ihrem Medaillon-Portrait als Camee geschnitten, und eingefaßt von Rubinen, Diamanten und Smaragden. Die Schwiegereltern haben eine kostbare Reihe von etwa 40 der größten Diamanten - Boutons überreicht, die eine Riviere bilden ähnlich der wie die Prinzessin Charlotte von dem Schwiegervaters ihres Gemahls erhalten hat. Die besagte Diamant-Riviere ist auf dem Bild oben - am Hals der Prinzessin, gut zu erkennen. Das Vermählungs - Geschenk des Erbgroßherzogs ist ein breites Armband, das aus zahlreichen gleich laufenden goldenen Ketten gebildet ist und in der Mitte die gemalten Medaillon - Portraits des Großherzogs und der Großherzogin von Oldenburg zeigt, jedes derselben in einem Rahmen funkelnder Diamanten, über beiden eine brillantene Großherzogliche Krone, welche von den Bildnissen aufwärts das ganze Armband überragt. Beide Stücke sie sind in Hannover gefertigt gehören zu den schönsten Erzeugnissen der deutschen Kunst Industrie anf die sein glänzenden Gebiete. Ein weiteres kostbares Armband ist eine Gabe des Königs Umbert von Italien. Das Belgische Königs-Paar hat eine kostbare Brosche geschenkt, welche in einer Fülle von Diamanten eine Anzahl vereinzelt, aber in Kreuzform zusammenhängender schöner Türkisen, sehen läßt. Die Prinzessin trägt es auf dem Bild, als Corsagebrosche. Vom Prinzen von Wales war ein diamanten-besetztes breit-goldenes porte-bonheur gespendet worden. Der Prinz Heinrich der Niederlande hatte eine zierliche Brosche mit Diamanten in Filigran-Gold, ein Meisterstück Niederländischer Goldschmiedekunst, mitgebracht. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden hatten ein großes goldenes Kreuz, mit einem Brillanten in der Mitte, zum Tragen um den Hals geschenkt; vom Kronprinzen war eine eigenartige Brosche verehrt worden aus Lapis Lazuli mit Flußperlen, eine Nachbildnng nach einem Bilde von Holbein; Prinz Wilhelm hatte der Cousine ein Armband mit Rubinen, Prinzessin Charlotte mit den jüngeren Geschwistern ein solches - Armband- in Goldfiligran geschenkt, das, vorn geöffnet, inmitten eine reizend kleine Uhr sehen ließ. Der Herzog und die Herzogin von Anhalt hatten ein Armband in den Anhaltischen Farben aus Rubinen, Diamanten und Smaragden zusaminenstellen lassen; von, Großherzoge von Weimar war ein solches - Armband mit einem Schmetterlinge gespendet worden, der abzunehmen und als Kopfputz zu verwenden ist. Die Erbprinzessin von Hohenzollern hatte einen kostbaren Perlmutterfächer mit Spitzen, auch die Großherzogin-Mutter von Mecklenburg einen Fächer, Prinz Albrecht ein Armband mit Saphiren geschenkt, ein Edelstein, der unter allen diesen Gaben besonders zahlreich vertreten war; so fand er sich reich aneinander gereiht in einer Brosche in Hufeisenform vom Herzoge von Altenburg und in namentlich schönen Exemplaren in dem Geschenke, das der Prinz Carl seiner Enkelin überreicht hatte, einem Saphir Armbande, einem Saphir Rings und zwei großen brillantenen See-Sternen, die sämmtlich je einen großen Saphir in einem Kreise unzähliger Diamanten zeigten. Ein weiteres kostbares, vielleicht das
kostbarste Stück war die schon erwähnte, gleichfalls
vom Prinzen Carl geschenkte Unter den weiteren Gegenständen sind zunächst die vortrefflich ausgeführten großen Bildnisse der drei Geschwister, von diesen geschenkt, erwähnenswerth, sodann mehrere Aquarellen vom Maler Seemann, vom Maler Triebe!, von Herrn v. Heyden und eine, Taormina darstellend, von der Gräfin v. d. Schulenburg, ferner ein wunderschönes Album mit Ansichten des Dessauer Schlosses, Ein Servies von Herzoge von Altenburg, eine große Zahl von Toilettekissen, Toilettekasten, Bonbonnieren, Schreibmappen aller Art, jedes einzelne Stück mehr oder minder reich mit Mrthcn und Blüthen geschmückt. Weiter bemerkenswerth sind die große Zahl vcn Büchern und Kunstwerken. Prinz Alexander von Hcsscn hatte „seinen lieben Cousinen Charlotte und Elisabeth von Preußen zur Feier Ihrer Vermählung" eine eigene Composition gewidmet, Thema, Variationen und Marsch; eine Anzahl in theatralischen Aufführungen mit der Fürstlichen Braut öfter gemeinschaftlich bethciligt gewesener Personen aus der Potsdamer Gesellschaft hatte eine besonders hübsche Visitenkartcnschale geschenkt, in mitten auf blauem Grunde eine wohlgclnngcne Ansicht des Jagdschlosses Glincke, um dasselbe als In- schriften zur Rechten die Worte „Pfaueninsel, Stern, Römerschanze" zur Linken „Am Clavier, Nimrod, Kurmärker und Picarde" und unten „Gott sei Tank, der Tisch ist gedeckt." Eine weitere kostbare Spende war eine Garnitur, Canape, Fauteuil und Tisch, dem einen der Zimmer der Neuvenrmählten im Großherzoglichcn Schlosse zu Oldenburg angepaßt, von blauem Sammet mit Plattstickerei modern so reich bestickt, daß der Grund nahezu verdeckt war. Dieses Geschenk war von denjenigen Damen der Prinzessin gewidmet worden, welche derselben in persönlichem Verkehr als gesellschaftsgefährtinnen und Jugendfreundinnen nahe.
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