Sophie Maria Friederike Auguste Leopoldine Alexandrine Ernestine Albertine Elisabeth (* 15. März 1845 in Dresden; † 9. März 1867 in München) war eine Prinzessin von Sachsen aus der albertinischen Linie der Wettiner und durch Heirat Herzogin in Bayern, jüngste Tochter von König Johann I. von Sachsen und Prinzessin Amalie Auguste von Bayern.
Herzog Carl Theodor in Bayern war der Lieblingsbruder der Kaiserin Sisi, Elizabeth von Österreich und die Kaiserin ehrte die Hochzeit als eine der wenigen Anlässe die sie besuchte. Die Kaiserin Elisabeth und die Königin von Sachsen führten die Braut zum Altar.
Das Hochzeitsgeschenk der Kaiserin Sisi an ihre Schwägerin war ein Saphir-Diamant-Collier.
Anlässlich der königlichen Hochzeit, gab es ein spektakuläres Ballfest bei dem österreichen Gesandten, zu Ehren der Vermählten und Kaiserin Elizabeth trug damals zum ersten Mal, das berühmte Sternenkleid.
Herzog Carl Theodor in Bayern, "Gackel" von der Familie gerufen, hatte für seine Braut ein prachtvolles Diadem beim Hofjuwelier Merk in München bestellt.
Das Brautgeschenk im Werthe von 20000 fl - wurde von Kennern die es gesehen haben als ein Meisterwerk geschmackvoller Compositon und kunstvoll technischer Ausführung beschrieben.
Die Presse schrieb: Wir hatten dieser Tage Gelegenheit, bei dem Köngiglichen Hofjuwelier Herrn Merk dahier ein Brillantdiadem zu sehen, das zum Geschenk für eine hohe fürstliche Braut bestimmt ist und können nicht umhin, dieser in jeder Beziehung ausgezeichneten Arbeit öffentlich Erwähnung zu thun.
Herr Merk hat damit, wie durch eine große Anzahl früherer Arbeiten abermals den Beweis geliefert, dass man nicht nöthig hat, derartige Schmuckgegenstände auswärts anfertigen zu lassen, denn was Zeichnung und Durchführung betrifft, so wird dieses Diadem überall dieselbe Anerkennung und Bewunderung finden und sich mit demdem ähnlichen ausländischen Erzeugnis messen können, wie denn überhaupt die Kunst, edle Metalle zu bearbeiten, in den jünsten Jahren in München einen seltenen Aufschwung genommen......
Die Vermählung der Prinzessin Sophie von
Sachsen, mit dem Herzoge Karl Theodor in Bayern
ist am 11, d, M, Abends,7 Uhr der königl. Familienkapelle in
Dresden vollzogen worden.
Außer dem Könige und der Königin und
den Prinzen und Prinzessinnen des königl, Hauses wohnten der
Vermählungsfeier folgende fürstlichen Gäste bei:
die drei Schwestern
des Bräutigams- Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, die Frau Erbprinzessin von Thurn und Taxis und die Herzogin Charlotte Sophie in Bayern; Großherzog Ferdinand von Toskana und Erzherzog Ludwig Victor, Prinz Albrecht von Preußen,
der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar und Prinz Gustav von Wasa,
sowie der Erbprinz von Thurn und Taxis.
Als Zeugen waren eingeladen die Gesandten der Monarchen von Oesterreich und Bayern
(Freiherr v. Werner und Freiherr v, Gise) und der Ministerpresident
der großherzoglich und herzoglch sächsischen Häuser (Kammerherr und
Oberhofmeister v, Löwenfels), die activen Staatsminister mit dem
Minister des königl, Hauses, die Herren der beiden ersten Classen
der Hofrangordnung und der Ministerialrath im Ministerium des
königl, Hauses.
Der König führte den hohen Bräutigam, die Königin und die Kaiserin von Oesterreich die hohe Braut zum Altare.
Die feierliche Einsegnung vollzog Seine Hochwürden der Herr Bischof
Forwerk. Nach Beendigung der Ceremonie bewegte sich der Zug in
das Versammlungszimmer der allerhöchsten und höchsten Herrschaften
zurück, in welches sodann sämmtliche Anwesende eingeführt wurden,
um den Neuvermählten und Ihren königl. Majestäten ihre Glückwünsche darzubringen, Abends um 9 Uhr war im Thronsaale große
königl, Ceremonientafel, wobei der König die Gesundheit der hohen
Neuvermählten ausbrachte.
Am Abend des darauffolgenden Tages
war Ibsens pare im königl, Schauspielhause. Es war eine überaus glänzende Versammlung: die sämmtlichen am königl. Hofe acreditirten Gesandten und die Staatsminister mit ihren Gemahlinen,
die höchsten Hof und Staatsbeamte, sowie zahlreiche auswärtige
distingnirte Gäste waren anwesend und ein strahlender Kranz hoher
Damen schmückte das Haus.
Den höchsten Glanz erhielt jedoch dasselbe durch die Anwesenheit der allerhöchsten uud höchsten Herrschaften, welche mit den fürstlichen Gästen (mit Ausnahme Ihrer Majestät der Kaiserin von Oesterreich, Alterhöchstwelche Sich leider au dem
Abend etwas unwohl fühlten) in dem hierzu besonders festlich geschmückten Amphitheater der Vorstellung beiwohnte.
Die hohen Neuvermählten, welche bei ihrem Erscheinen von der Versammlung mit
einem dreimaligen Hoch empfangen wnrden, nahmen, nachdem
Sich gegen die Versammlung dankend verneigt, die Mittelplätze der
vordersten Sitzreihe ein, worauf die Festvorstellung durch K. M. v.
Weber's Inbelouvcrtüre eröffnet wurde. Am Schlusse derselben erhob
sich der Vorhang, eine einfache Halle zeigend, und Herr Emil Devrient sprach außerordentlich schön einen Fest-Prolog. Sodann begann mit der Onvertüre die Darstellung der glänzend ausgestatteten, in Dresden noch nicht gegebenen Oper von Ander, der „Feensee". Am Schlüsse der Vorstellung, welcher gegen 12 Uhr erfolgte,
wurde vom Hause noch der gesammten königlichen Familie ein dreimaliges Hoch ausgebracht, worauf die allerhöchsten und höchsten Herrschaften das Haus verließen.
Vorgestern am 14. Abends war Familiendiner bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe, Abends Vorstellung der Minister und des diplomatischen Corps, sodann Hofball,
dem Ihre Majestät die Kaiserin Elizabeth von Österreich,bis 11'/2 Uhr beiwohnten.
Die Saphir - Diamanten Blumen und Blüten Parure, bestehend aus einem Halsband mit Anhänger aus Saphir und Diamanten, einer grossen Brosche und dem passenden Diadem.
Die Saphir Diamant Tiara hat eine Grösse von L50mm W160mm, Brosche L90mm W130mm, aus Gold und Silber,
Ein Perlendiadem, ein Geschenk der Königin Witwe Marie von Sachsen, unterstreicht noch die Schönheit der Braut. Dem Eifer Carl Theodors ist es gelungen, seine junge Frau vor dem Einzug in München wenigstens auf einen Blick hinaus in die Stadt...........
Die Herzogin in Bayern wurde dann erwähnt, als sie am 2. März 1865 in der Königsloge die Oper besuchte und auf König Ludwig II traf.
Die hohen Neuvermählten in der festlich decorierten großen Hofloge, empfangen von den herzlichsten Juwelrufen der überaus zahlreichen Versammlung. Dieser so herzliche Empfang galt sowohl den hohen Neuvermählte, als auch der Ausdruck der Freude darüber war, das Seine Majestät der König - König Ludwig II Bayern- nach mehrwöchentlichem Unwohlsein zm ersten Male wieder im Hoftheater erschien. Seine Majestät trug die schmuck Uniform eines Obersten des vierten Chevaurleger Regiments und Ihr kgl Hoheit die Frau Herzogin Sophie, Prinzessin von Sachsen, welche zur Rechten des Königs sass, trug ein überaus werthvolles Diadem im Kopfputze. .......
Die Großherzogin Witwe von Toscana, verstorben im Januar 1865, kurz vor der Hochzeit, hat die Prinzessin-Braut des Herzogs Karl-Theodor in Bayern, in ihrem Testament, mit einer Summe von 68000 fl bedacht.
Quellen:Sächsische Dorfzeitung;Landshuter Zeitung;Ingolstädter Tagblatt;Die neue Zeit;Sächsische Illustrierte Zeitung;Augsburger Tagblatt;Bayrische Zeitung, Münchner Politische Zeitung;
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