Marie war die Tochter von Herzog Max Joseph in Bayern und seiner Ehefrau Ludovika von Bayern, mit 17 Jahren, am 8. Januar 1859, wurde sie mit dem Kronprinzen Franz (1836–1894), dem ältesten Sohn des Königs Ferdinand II. beider Sizilien, in Abwesenheit des Bräutigams in München verheiratet, mit einem Mann, den sie nur von einem geschönten Bild kannte, das man ihr in München von ihrem zukünftigen Gemahl übergeben hatte. Siehe oben im Bild, als Brosche mit Medaillon.
Das Kleid von Königin Marie von Neapel-Sizilien, einer Schwester von Kaiserin Elisabeth.
Das aufwändig mit Pailletten, Metallfäden, Klöppel- und Leinenspitzen angefertigte Seidenkleid ist eine Leihgabe aus dem Kloster Wettenhausen, wo das Kleid zeitweise heute noch die Muttergottes und das Jesuskind schmückt.
Marie hielt sich um die Jahreswende 1862/1863 nach den Revolutionswirren in Italien und dem Untergang ihres Königreichs Neapel-Sizilien in Augsburg im Kloster St. Ursula auf. Der Grund war wohl eine außereheliche Schwangerschaft, die den Familienrat auf den Plan rief.
In Possenhofen, dem heimatlichen Sitz der herzoglichen Familie Maries, kamen neben dem bayerischen König Maximilian II. und seiner Gemahlin Marie Friederike von Preußen auch das österreichische Kaiserpaar und damit Schwester Sisi hinzu. Zunächst wurde bestimmt, dass Marie im abgelegenen Schloss Biederstein am Englischen Garten in München untergebracht werden solle. Danach ging es für Marie am 5. Oktober 1862 ins Dominikanerinnen-Kloster St. Ursula nach Augsburg.
Offiziell hieß es, Marie müsse sich von den dramatischen Ereignissen rund um die Festung Gaeta bei Neapel erholen. Dort hatte sie nämlich mit vollem kämpferischen Einsatz noch einmal versucht, ihr Königreich zu retten. Vermutlich aber hat sie am 24. November 1862 im Kloster St. Ursula eine uneheliche Tochter zur Welt gebracht. Das Kind (Daisy de Lavaysse) kam zur Familie Ihres Vaters. Sophie hat zwar im Kloster entbunden, aber ihre Bedingung war, dass das Kind beim Vater bleiben muss und nicht wie vorgesehen zur Adoption freigegeben wird.
Marie selbst kehrte nach einer Aussprache zu ihrem Mann nach Rom zurück.
Konkret überliefert ist der Aufenthalt der Ex-Königin im Augsburger Kloster. Zum Abschied schenkte Marie den Dominikanerinnen auch eines ihrer kostbaren Kleider. Da die Nonnen für sich selbst freilich wenig Verwendung für eine solch fürstliche Robe hatten, wurde das Kleid, bestehend aus Rock, Mieder und Schleier, zu einem Prachtgewand für die Marienstatue mit Jesuskind umgearbeitet und bei besonderen Anlässen, etwa der Fronleichnamsprozession, angelegt.
Kleid und Marienstatue befinden sich heute im Kloster Wettenhausen, das die Augsburger Dominikanerinnen 1864 mit Unterstützung von König Maximilian II. als Kloster und Schule einrichten konnten.
Das Kleid der Königin, ist Teil Bayerischen Landesausstellung 2021 „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ in Regensburg.
*Inzwischen wurde eine Buch veröffentlicht:
Von ihrer leiblichen Tochter, Daisy de Lavaysse, ist neuerdings bekannt, dass sie vor allem in der Familie väterlicherseits im Südwesten Frankreichs aufgewachsen ist. In Verbindung mit der Familie des Comte de Gineste dans le Tarn, hielt sich das verborgene Kind lange auf dem Schloss von Garrevaques bei Revel auf. Daisy de Lavaysse lebte nur von 1862 - 1886 und erkrankte auch wie der Vater an Tuberkulose, nachdem er gestorben ist, nahm sie, seine Schwester auf.
Sie stirbt vor ihrer Mutter, als diese zum großen Erstaunen der Presse an der Beerdigung ihrer Tochter in Paris teilnimmt. Die Ururenkelin des Comte de Gineste, enthüllte die wahre Identität von Daisy und dass die Königin von Neapel ihre Beziehung zu diesem verborgenen Kind nie abgebrochen hatte.
Source:www.hdbg.de/goetterdaemmerungII; Archive Ursula Butschal;wikipedia;
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