Eine weitere Preussen Prinzessin heiratete im 1878 in Berlin,. Die auf den 24. August festgesetzt Trauung der Prinzessin Marie, ältesten Tochter des Prinzen Friedrich Carl, mit dem Prinzen Heinrich, der Niederlande wird im hiesigen Neuen Palais stallfinden.
Die Prinzesinnen - Krone und die für die hohe Braut Prinzessin Marie von Preussen, bestimmten Kronjuwelen wurden am Nachmittag unter Obhut der beiden Krontresoriers nach Potsdam gebracht, am dortigen Bahnhöfe in feierlichem Zuge in einer Hofequipage unter dem Geleite eines Offiziers end einer Abteilung des Regiments der Garden du Corps durch die Stadt Potsdam nach dem Neuen Palais gebracht.
Von dort werden sie nach dem Schluß der Feierlichkeit nach der Wildparkstation und von da mit einem Extrazug wieder zurück befördert.
Die Prinzessinnen-Krone, welche immer bei Vermaehlungs Feierlichkeiten gebraucht wurde, enthält mehr als hundert Bnllanten vom reinsten Wasser und von der Größe einer Erbse bis zu der einer kleinen Haselnuß. Daneben bildet eine Reihe der Pracht vollsten Rosetten den Besatz der Taille des Brautkleides.
Zu diesem bräutlichen Schmucke, den jede königliche Prinzessin von Preußen bei ihrer Vermählung anlegt, kommen noch zwei brillantene Armbänder, ein mit Brillanten besetzter Fächer von geschlagenen, Dukatengold und das große Kronenkollier mu dem kleinen Sancy.
Aus der Oranischen Erbschaft gelangte er in den Besitz des Königs Friedrich I. von Preussen und befindet sich seitdem im preußischen Kronschatze.
Bei der Vermaehlung der Prinzessin Charlotte von Preussen, im Februar dieses Jahres, 1878, hatte sich bekanntlich ein sehr werthvoller Brillant aus dem Kronenschmuck gelösst; er wurde jedoch nach längerem Suchen glücklich wieder gefunden, und zwar in einem der Fältchen der Garnierung des Kleides der Braut.
Als Geschenk des Kaisers und der Kaiserin ist der Prinzessin-Braut Marie, ein Brillant-Diadem mit 9 Sternen über reicht; dasselbe ist von den Hofjuwelieren S. Friedeberg & Söhne gefertigt und zwar nach dem Diadem, welches die Prinzessin Elisabeth bei ihrer Vermählung erhalten hat. soll je nach der Zusammensetzung der einzelnen Theile 24 verschiedene Formen, u. A. auch ein Collier darstellend, ein Meisterwerk der Juwelierkunst sein.
Von derselben Firma sind dagegen in eigener Komposition die überaus reichen Juwelen - Geschenke ausgeführt worden, die der Prinz Heinrich seiner Braut verehrt hat. Es ist ein Doppelschmuck: Diadem, Korsage und Kollier sowohl in Saphiren nnd Brillanten, als ganz in Brillanten zu tragen.
Die vom Prinzen dazu gelieferten Steine gehören zu den grössten Seltenheiten und ein großer Saphir und ein großer Brillant darunter werden aus je 100 000 geschätzt; der ganze Schmuck hat einen Werth von über 1 000 000 .
Die geschmackvolle und gediegene Ausführung der Arbeit gereicht unserem heimischen Kunstgewerbe zu hoher Ehre.
Der Prinz hat seiner Braut
als Hochzeitsgabe einen Reichthum an Brillanten
und anderen Edelsteinen dargebracht, wie er selbst
bei fürstlichen Vermählungen sicher selten in solcher
Fülle und Schönheit erscheinen möchte
Der berliner Industrie ist dabei die besondere Auszeichnung zu Theil geworben, mit der Schaffung des
Schmuckes betraut zu werden, welche von
den Hofjuwelieren S. Friedberg Söhne geliefert worden ist.
Die ganze Corbeille besteht
aus einem Diadem, einer Corsage (großen Brosche),
einem Collier mit 11 Pendeloques und einer Verlängerung desselben, um die Corsage als sogen. Esclavage zu tragen, welcher in zwei Schulterbroschen endet.
Dieser Schmuck, der nach Zeichnungen von Holbein, gefertigt ist, kann in zweifacher Art getragen werden, und zwar mit Saphiren oder ganz in Brillanten.
Die vom Prinzen
Heunrich dazu gelieferten großen Saphire und
Brillanten gehören zu den größten Seltenheiten,
wie sie kaum die berühmtesten Schatzkammern auf der Welt haben.
Der große Saphir der Corsage etwa im Gewicht von 200 Karat, vom schönsten
reinsten Blau von einen Werth von weit über
100,000 JL haben von nicht minderer Schönheit
ist ein zweiter Saphir Cabochon von über 100
Karat, dem sich ebenbürtig die fünf großen Saphire des Diadems anschliessen.
Die statt der
Saphire einzuschraubenden großen Brillanten, Solitäre von 10 bis 30 Karat das Stück, sind vom
reinsten Wasser wie sie Brasilien nur in ältester
Zeit zu Tage gefördert.
Der ganze Schmuck wird
aus einen Werth von einer Million Mark geschützt.
Anlässlich der Feier gab es eine Sammlung, Marie von Preußen eine Sitzung auf hiesigem Rathause ab, in der beschlossen wurde, eS der Wahl des
Prinzen zu überlassen, ob aus den gesammelten Beiträgen - etwa 60,000 Gulden - ein künstlerisch geschmückter Springbrunnen auf seinem Sommersitze,
ein silbernes Tafelservice oder eine Anzahl Oelgemälde beschafft werden sollen.
Dem Prinzen wurde
heute von diesem Beschlusse Kenntniß gegeben, und
hat sich derselbe die Wahl, zu der er die Zustimmung
seiner Braut einzuholen gedenkt, vorbehalten. Als
Hochzeitstag ist der 24. August festgesetzt worden.
Selbstverständlich wird die Hochzeit am Wohnsitze
der Braut, in Potsdam, gefeiert.
Die Hochzeitsfeierlichkeitcn werden
freilich in Folge der letzten traurigen Ereignisse und
der vielleicht immer noch nicht vollständigen Wiederherstellung des Kaisers minder rauschende sein, als sie es bei der Trauung der Prinzessinnen Elisabeth und Charlotte im Februar des gleichen Jahres, gewesen waren, sondern sich wahrscheinlich auf eine sogenannte stille Hochzeit und eine Hofcour beschränken, doch rechnet man
mit Gewißheit auf die Anwesenheit der ganzen
Kaiserlichen Familie so wie vor Allem auch unseres
Kaisers selbst.
Die Ausstattung der Braut, für
welche ja, abgesehen von den zahlreichen Geschenken
die Civilliste wie bei jeder Preußischen Prinzessin
90,000 Mk. auswirft, wird diesmal nicht wie bei
früheren Gelegenheiten den Augen des Publicums
zur Schau gestellt werden.
Das seidene, silberdurchwirkte
Brautkleid mit 4 m langer Schleppe wird von Gerson
geliefert. Den Farbgrundton der Brauttoilettebildet weiß mit reichlicher Silberverwerthung,
Sources:Berliner Boersenzeitung;Hamburger Zeitung;Illustrierte Zeitung; Über Land und Meer Allgemeine Illustrierte Zeitung;
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